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Ich habe doch nichts zu verbergen…!? Veranstaltung zu Überwachung und Datensicherheit 05.04.2019 19:30Uhr
“Saying that you don’t care about privacy
because you have nothing to hide,
is like saying that you don’t care about freedom of speech
because you have nothing to say”.
Edward Snowden
„Ich habe doch nichts zu verbergen“ – Ein viel gehörtes Argument auf die Frage, wie es mit den eigenen Daten aussieht. Aber ist das wirklich so? Oder ist das viel zu kurz und zu einfach gedacht, weil die Überwachung doch kaum spürbar wahrgenommen wird? Welche Folgen kann die allgegenwärtige Überwachung nach sich ziehen?
Mit dieser Veranstaltung laden wir dazu ein, das eigene Verhalten im Umgang mit Daten zu hinterfragen und sich selbst zu schützen.
Ab 19:00Uhr gibts vegane Küfa/Vokü
Wo: Linkes Zentrum R12
Wann: Freitag den 05.04. ab 19:30Uhr / 19:00Uhr vegane Küfa
Klimawandel stoppen – Kapitalismus abschaffen! Kimademo am 16.03.2019 in Offenburg!
Global denken…
Der menschengemachte Klimawandel ist weltweit zu beobachten. Wir brauchen keine abstrakten wissenschaftlichen Zukunftsprognosen und Statistiken mehr, denn überall werden die Menschen Zeug*innen und Opfer der Folgen des sich verändernden Weltklimas. Die Polkappen und Alpengletscher schmelzen. Weltweit sterben Insektenarten aus. Hitze- und Kältewellen werden zur Normalität. Ganze Inselgruppen versinken im Ozean. Waldbrände als Folge von Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse werden mehr und mehr zur Normalität.
Die Hauptursachen sind die Produktion und der Konsum von tierischen Produkten wie Fleisch, Milch und Eier und das hemmungslose Verbrennen von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdöl: Das hier freigesetzte Kohlendioxid und Methan gelangen ungehindert in die Atmosphäre und befeuern den Treibhauseffekt, der zur Erwärmung der Atmosphäre führt. Dazu gehören auch der weltweit zunehmende Individualverkehr, der Flugverkehr, der Verpackungswahn, jährlich wechselnde Modetrends, Jedes-Jahr-ein-neues-Smartphone, Austausch von noch funktionstüchtigen Geräten gegen vermeintlich energiefreundliche. Kurzum: Unsere grenzenlose Mobilität und unser irrsinniges Konsumverhalten. All das sind Folgen des weltweit agierenden, scheinbar alternativlosen Kapitalismus und seinem Drang nach Wachstum: Er erzieht uns alle zu Konsument*innen seiner Waren und befeuert den Klimawandel. Der Klimawandel ist wie der Kapitalismus ein globales Phänomen: Wir alle sind von beiden betroffen.
…lokal handeln!
Was können wir hier im beschaulichen Offenburg gegen den Klimawandel tun? Können wir überhaupt etwas dagegen tun? Der Klimawandel ist genauso menschengemacht wie das ihm zugrundeliegende Wirtschaftssystem, der Kapitalismus. Nun sind aber beides weltweite Phänomene und wir sind nur klein und unbedeutend und überhaupt…Alles faule Ausreden: Jede*r von uns kann aktiv werden und sich und seine Kraft, seine Ideen, seine Wut und seine Kreativität in die Waagschale werfen. Wir müssen uns in Gruppen und Netzwerken zusammenschließen und organisieren: Setzt euch für den Ausbau regenerativer Energien und ÖPNV ein, geht auf die Straßen gegen Tierfabriken und Kohleverstromung, baut euer eigenes ökologisches, regionales Gemüse mit anderen Menschen zusammen an, lebt nicht vereinzelt in eurer Singlewohnung, sondern gründet Wohngemeinschaften und Kommunen, nutzt technische, stromverbrauchende Geräte gemeinsam, wechselt euren Stromanbieter, fahrt mit dem Zug oder dem Fahrrad in Urlaub und lasst das Flugzeug stehen. Organisiert euch!
Klimawandelleugner*innen und Rechtspopulist*innen: Alles die gleiche Bagage!
Selbst heute gibt es noch Menschen, die den menschengemachten Klimawandel leugnen, ihn bagatellisieren oder ihn als eine Verschwörung von wem auch immer hinstellen. Leider sind diese Menschen nicht nur völlig unbedeutende Internet-Trolle, sondern auch oft welche mit sehr viel Macht und Einfluss. So sind z.B. mit dem Rassisten Trump in den USA und dem Faschisten Bolsonaro in Brasilien zwei weiße alte Männer an den Hebeln der Macht, die durch ihre hemmungslose Wachstumspolitik aktiv und wissentlich gegen alle Bestrebungen, den Klimawandel zu stoppen, vorgehen. Ausbau der Gewinnung von fossilen Brennstoffen und die Abholzung des Regenwaldes stehen ganz oben auf ihrer Agenda. Menschenrechte und Umweltschutz kommen in ihren Weltbildern nicht vor. Hier bei uns stößt die rechtspopulistische und marktradikale AfD ins gleiche Horn und sie sitzt schon in allen Landtagen und im Bundestag.
Wer also gegen den Klimawandel aktiv wird, wer sich für eine andere Wirtschaftsweise jenseits von ökologischem Raubbau und grenzenlosem Wachstum einsetzt, muss sich darüber im Klaren sein, dass er auch gegen die Feind*innen der Freiheit kämpfen muss: Es gibt kein gutes Leben, es gibt keine solidarische Gesellschaft, es gibt kein Schlaraffenland mit der AfD, mit Trump, mit Bolsonaro und ihren Fans.
Auf die Straßen der Welt!
Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die für eine klimagerechte Zukunft kämpfen, die sich für eine Wirtschaftsordnung einsetzen, die bedarfsorientiert funktioniert, ohne die Ökosysteme des Planeten und damit die Menschheit zu vernichten.
Vor allem stellen wir uns aktuell an die Seite all der Schüler*innen, die mit den Fridays for Future während ihrer Schulzeit auf die Straßen der Welt gehen, um für ihre Zukunft zu demonstrieren, die klar machen: So darf es nicht weiter gehen! Zu all ihren Kritiker*innen, die z.B. das „Schuleschwänzen“ vorschieben, sagen wir: Schämt euch! Macht euch nicht lächerlich und reiht euch in die Demos ein!
Kommt alle am Samstag, den 16.03.2019 um 14 Uhr zur Klimademo am Busbahnhof in Offenburg!
Klimawandel stoppen – Kapitalismus abschaffen!
Klima Demo am 16.03 um 14Uhr Busbahnhof Offenburg – Für eine lebenswerte Ortenau
Wir laden euch ein zur Klimademo am 16.03.2019 um 14 Uhr, Beginn am
Busbahnhof Offenburg.
Wir sehen die Auswirkungen des Klimawandels auf der ganzen Welt. Die
Polarkappen schmelzen ab, der Meeresspiegel steigt bedrohlich und
Küstenregionen versinken in der Flut. Wüsten breiten sich aus und
Menschen fliehen, Lebensräume gehen verloren, Pflanzen und Tiere sterben
in bisher nie dagewesenem Umfang aus. Wir Menschen bringen uns um unsere
Lebensgrundlagen.
Gleichzeitig debattieren die politisch Verantwortlichen immer noch
darüber, ob unser Ökosystem einen durchschnittlicher Temperaturanstieg
um 1,5 oder 2 Grad verkraften kann. Die Mehrheit der Bevölkerung will
den Ausbau erneuerbarer Energien, einen ökologischen Wandel und ein Ende
des Raubbaus an der Natur.
Stattdessen verfolgt die Politik fast ausschließlich die Interessen der
Industrie und der großen Konzerne. Die Profite werden von wenigen
abgeschöpft, während der überwiegende Teil der Weltbevölkerung am
Existenzminimum darbt. Die Vorteile werden von wenigen genossen, während
die Nachteile ausgelagert werden. Monokulturen, Massentierhaltung,
Ausbeutung von Bodenschätzen, Umweltverschmutzung, Artensterben finden
nicht auf der nördlichen, vermögenden Halbkugel statt, sondern
hauptsächlich dort, wo wir sie nicht sehen.
Weltweit nehmen die Proteste gegen die Zerstörung unserer
Lebensgrundlagen und der weltweiten Ökosysteme zu. Mit Protesten gegen
Kernenergie, gegen die klimaschädliche Ausbeutung der verbliebenen
Kohlereviere, den Friday for Future-Schulstreiks oder dem Volksbegehren
gegen das Bienensterben gehen Menschen bei uns auf die Straße. Die
Atomkatastrophe von Fukushima hat gezeigt, dass die Politik in Zugzwang
gerät, wenn genügend Menschen aufstehen und für ihre Überzeugung eintreten.
Wir richten unsere Forderungen aber nicht nur an die Bundes- und
Landesregierungen, sondern auch hier vor Ort an den Kreis, an die
Kommunen und an alle Menschen, die hier leben. Denn auch hier in der
Ortenau können wir Umweltschutz aktiv betreiben. Zum Beispiel brauchen
wir auch hier bei uns endlich eine Verkehrswende. Einerseits würde mit
einem ausgebauten und bezahlbaren Nahverkehr die Verkehrssituation
verbessert und weniger Menschen stünden weniger Zeit im Stau,
andererseits würden wir den CO2-Ausstoß in der Region drastisch
reduzieren. Im Kampf gegen den Klimawandel dürfen die Menschen aber
nicht zu Versuchskaninchen degradiert werden, wie in Neuried oder in
Windschläg. Dort versuchen Firmen Tiefengeothermie-Projekte gegen den
Widerstand der Bevölkerung umzusetzen. Doch diese Form der
Energiegewinnung birgt viele Gefahren z.B. für das Grundwasser und die
Wohnhäuser der Menschen.
Wir fordern:
– Bezahlbarer Nahverkehr (30€ Monatsticket für die Ortenau)
– Intelligente Verkehrskonzepte
– Tempolimit auf Autobahnen
– Schnellradwege
– Stopp der Flächenversiegelungen (Entscheidung Klinikstandort)
– Begrünung des Stadtgebiets
– Förderung der Biodiversität
– Ausstieg aus der Kohleverstromung
– Schnellerer Atomausstieg
– verstärkte Förderung alternativer Energien
– Förderung sozialer und ökologischer Projekte (Energie, Nahrungserzeugung)
– Keine Tiefengeothermieprojekte in der Ortenau, bevor alle Versicherungsfragen geklärt sind, Mindestabstände zu bewohntem Gebiet eingehalten werden, die Bürger ausreichend informiert wurden und zyklische Grundwasser sowie radioaktive Untersuchungen stattfinden.
Deshalb lasst uns unsere Kräfte bündeln und gemeinsam auf die Straße
gehen, um unsere Forderungen in die Öffentlichkeit tragen. Es geht um
unsere Zukunft!
BUND Ortenau
Linke Liste Ortenau
Juke Kehl
Alarm e.V. Offenburg
Junge Bau Ortenau
Grießheimer Bürgerinitative gegen Tiefengeothermie
Fridays For Future Ortenau
Linksjugend Solid Ortenau
Anarchistische Initiative Ortenau
IG-BAU Südbaden
Evangelische Stadtkirche Offenburg
Evangelische Erwachsenenbildung Offenburg
Juze Kessel Offenburg
Veganer Brunch im R12 am Sonntag, den 03.03.2019
Liebe Leute,
wir laden am Sonntag, den 03.03.2019 zum veganen Brunch ein. Ab 11:00
Uhr sind wir wieder im Linken Zentrum R12 am Start. Es gibt wie immer
viele vegane Leckereien, von süß bis herzhaft ist alles dabei.
Wir möchten alle ermutigen, sich mit ihren veganen Köstlichkeiten zu
beteiligen. Wie immer freut es uns, dass ihr nicht nur als
Konsument*innen kommt, sondern auch das ein oder andere beisteuert.
Gerne könnt ihr euch auch am Aufbau (ab 10:30 Uhr) und am Abbau (ca.
14:00 Uhr) beteiligen.
Wer sich mal bei einem Brunch einbringen möchte, kann sich unter
alarm-ev@immerda.ch melden. Unseren Schlüssel findet ihr hier auf
unserem
Blog https://alarm.noblogs.org/kontakt/.
Ab 16 Uhr findet im R12 eine Kleidertauschparty statt.
Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen
Eure alarmies
Build Bridges, Not Walls // Informationsveranstaltung und Solikonzert im Jugendzentrum Kessel am 23. Februar
Unter dem Namen Build Bridges, Not Walls findet am 23.02.2019 im Kessel Offenburg eine Infoveranstalltung inklusive Solikonzert statt. Beginn ist 19:00 Uhr.
Wir sind mit Infostand und leckerem veganen Essen vor Ort.
68,5 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht (Über die Hälfte
sind Binnenvertriebene, 85% der anderen 28,5 Millionen befinden sich in
Entwicklungsländern). Die größten Aufnahmeländer liegen außerhalb
Europas (Türkei (3,5 Millionen), Uganda (1,4 Millionen), Pakistan (1,4
Millionen)…). Abschottung und Grenzsicherung tragen nicht dazu bei,
Fluchtursachen zu bekämpfen. Auch deshalb machen sich weiterhin
Schutzsuchende auf den Weg nach Europa, wovon der Großteil die
gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer wagt. Gegenüber unmenschlichen
Zuständen in libyschen Internierungslagern ist der oft tödliche Weg
immernoch die bessere Alternative.
2018 starben über 2200 Menschen während der Flucht auf dem Mittelmeer.
Bereits in den ersten drei Wochen dieses Jahres sind wieder 200 Menschen
vor Europas Grenzen ertrunken. Statt das Recht auf Leben zu schützen,
humanitärer Verantwortung nachzukommen und völkerrechtliche
Verpflichtungen zu erfüllen, nimmt die EU wissentlich den Tod unzähliger
Menschen in Kauf. Seenotretter*innen privater NGO’s, welche
ausschließlich spendenfinanziert dieses Vakuum gefüllt haben, werden
zunehmend kriminalisiert und an dieser so wichtigen Arbeit gehindert.
Unter dem Titel Seebrücke – Schafft sichere Häfen
<https://www.facebook.com/SeebrueckeSchafftsichereHaefen/> formierte
sich, als letzten Sommer das Boot der Mission LIFELINE
<https://www.facebook.com/seenotrettung/> mit 235 Schutzsuchenden vor
Malta nicht anlegen durfte, eine solidarische Bewegung. Über 200.000
Menschen gingen auf die Straße. Mittlerweile haben sich 34 Städte und
Kommunen solidarisch erklärt. Abschottungsminister Seehofer verweigerte
diesen allerdings die Möglichkeit, Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer
aufzunehmen.
Um diese humanitäre Katastrophe und die beeindruckende Arbeit der NGO’s
in unser Bewusstsein zu rücken, möchten wir den Erfahrungen von
Seenotretter*innen einen Raum geben. Wir als junge Offenburger*innen
wollen zur Solidarität aufrufen und diese Projekte unterstützen! Für
sichere Häfen, für das Recht auf Leben, für das Recht auf Asyl und gegen
die Kriminalisierung der Seenotretter*innen! Nach der
Informationsveranstaltung wird es ein buntes Musikprogramm geben. Die
Einnahmen werden ausnahmslos in die an der Seenotrettung beteiligten
Organisationen fließen.
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> Vortrag von Angelika Nain (Kürzlich zurückgekehrtes Crewmitglied der
Professor Albrecht Penck (sea-eye <https://www.facebook.com/seaeyeorg/>))
> Vortrag von Georg Albiez (Schiffsarzt der LIFELINE
<https://www.facebook.com/seenotrettung/>)
> Infostand der Seebrücke Freiburg
<https://www.facebook.com/SeebrueckeFreiburg/>
> Veganes Essen von Alarm e.V.
> Ab ca. 22 Uhr buntes Liveprogramm mit
x Mama Sun System <https://www.facebook.com/mamasunsystem/> (Dub/Reggae)
x Zéro Talent <https://www.facebook.com/zerotalent.ska.punk/> (Ska)
x Down On Me <https://www.facebook.com/downonme.kchc/> (Punk/Hardcore)
x Inan€ <https://www.facebook.com/crydefreek/> (Rap)
x QERL <https://www.facebook.com/QERL.SATIVA/> (Rap)
x Tupamaro <https://www.facebook.com/Tupamaro-1587850498093685/> (Rap)
> DJ-Musik von unseren Locals im Gang
> Beginn: 19 Uhr (Informationsveranstaltung bis ca. 22 Uhr)
> Eintritt = 5 Euro Spende
Multimediavortrag mit Bernd Langer „Die Flamme der Revolution: Deutschland 1918/19“
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 radikalisieren sich die sozialen Verhältnisse. Weil die SPD den Kriegskurs des Kaiserreiches mitträgt, spaltet sich die Partei und es entsteht die Unabhängige Sozialdemokratie. Auftrieb erhält die Antikriegsstimmung durch die Revolution in Russland 1917. Doch erst mit der militärischen Niederlage bricht das Kaiserreich 1918 zusammen, und ein Matrosenaufstand in Kiel wird zum Auslöser der Novemberrevolution.
Der zunächst friedliche Verlauf ist bald von blutigen Konfrontationen überschattet. Während die radikalen Kräfte die Sozialisierung der Industrie und die Räte-Republik wollen, verteidigen die SPD und andere bürgerliche Parteien die kapitalistischen Besitzverhältnisse mit Hilfe der Freikorps. Im Jahr 1919 entwickelt sich im Deutschen Reich ein Bürgerkrieg, der nicht als solcher in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist.
Jene Tage führen zu einer grundlegenden politischen Weichstellung. Denn die weltweite Spaltung in Kommunistische Parteien mit revolutionärem Anspruch einerseits und eine reformistische Sozialdemokratie andererseits sowie die verhängnisvolle Entwicklung am Vorabend des Faschismus sind ohne diese Ereignisse nicht zu begreifen.
Der Autor und Antifaschist Bernd Langer stellt in einem Multimedia-vortrag sein neues Buch „Die Flamme der Revolution: Deutschland 1918/19“ vor.
Vegane VoKü ab 18 Uhr 30 – Beginn des Vortrags 19 Uhr 30
Dienstag, 12.02.2019 im Linken Zentrum R12
Das Linke Zentrum R12 im Jahr 2018 – ein kleiner Rückblick
Wer sich bewegt…
Auch im Jahr 2018 fanden im Linken Zentrum R12 in Offenburg viele Veranstaltungen wie Vorbereitungstreffen, Workshops, Filmvorführungen, Kneipenabende, vegane Brunches, Bündnistreffen, Diskussionen, Vorträge, Netzwerktreffen oder vegane VoKüs statt. Das Themenfeld war dabei so breit und divers wie es die linke Bewegung ist: Von Antifaschismus, Antirassimus, Solidarität, Rojava/Kurdistan und Migration über die Situation der Ortenauer Kliniken, Gesundheitsversorgung auf Kuba, Digitalisierung, öffentlicher Nahverkehr, Zensur von linksunten, Freie Software, 68er, Solidarische Landwirtschaft und Nicaragua bis hin zu Antikriegstag, Alternative Wohnformen, Konsensentscheidungen, Anarchokapitalismus und Repression.
Im R12 sind viele verschiedene Menschen aktiv. Manche sind in Gruppen organisisiert, manche nicht. Was uns alle eint, ist das Streben nach einer solidarischen Gesellschaft, die den Kapitalismus und seine Staaten hinter sich gelassen hat. Dieses Streben äußert sich nicht nur, indem wir das R12 selbst verwalten, sondern auch darin, dass wir für unsere Ziele auf die Straßen gehen, uns über unsere lokale Grenzen hinaus vernetzen und uns in die lokale Politik und Gesellschaft einmischen, wo und wie wir es für angebracht und richtig halten.
…spürt seine Fesseln.
So ist die Möglichkeit von repressiven Maßnahmen gegen uns als linke Aktivist*innen unsere ständige Begleiterin. Und manchmal wird aus dieser Möglichkeit bitterer Ernst.
Schon Anfang 2018 kam es durch den Offenburger Staatsschutz wegen politischer Graffiti in der Stadt zu zwei Razzien und einem Hausbesuch gegen jugendliche Aktivist*innen des R12. Eine weitere, minderjährige Aktivistin wurde in Abwesenheit ihrer Eltern zu hause vom Staatsschutz aufgesucht und befragt.
Ein älterer Aktivist wurde im Frühjahr an seinem Arbeitsplatz vom Landesverfassungsschutz Baden-Württemberg angerufen. Der Geheimdienstler wollte sich mit ihm über die lokale rechte Szene austauschen. Im Herbst dann wurde er von einem Mitarbeiter der selben Behörde auf dem Nachhauseweg abgefangen, um diesmal über die linke Szene und den G20-Gipfel in Hamburg 2017 zu reden.
Richtig penetrant war ein Ex-Kader der ortenauer Naziszene, der immer wieder damit geprotzt hatte, dass er als Spitzel für den Staat tätig gewesen sei. Er beließ es nicht beim unablässigen Online-Stalking von R12-Aktivist*innen, er wagte sich sogar auf linke Demos in Offenburg und auf eine Veranstaltung ins R12: Er sei ja jetzt auch ein Linker. Er konnte schnell vertrieben werden.
Wir stehen solidarisch zusammen, wenn wir angequatscht und angegriffen werden. Wir wehren uns gegen Einschüchterungsversuche und machen sie öffentlich. Wir sind keine Opfer, aber sie sind Täter*innen. Und sie sind Gehilf*innen eines Systems, dass dabei ist, die Lebensgrundlagen für uns alle zu zerstören.
Wir lassen uns weder durch die Polizei noch durch den Geheimdienst einschüchtern.
Solidarität ist eine Waffe.
Schafft mehr Rote Hilfe.
Linkes Zentrum R12 im Januar 2019
Veganer Soli Brunch im R12 am Sonntag, den 03.02.2019
Liebe Leute,
Wie jeden 1. Sonntag im Monat laden wir euch zum veganen Brunch ins
linke Zentrum R12 ein. Ab 10.30 Uhr freuen wir uns über Hilfe beim
Aufbau. Ab 11 Uhr könnt ihr lecker schlemmern. Ihr könnt gerne was
leckeres veganes mitbringen.
Dieses Mal ist der Brunch ein Solibrunch zugunsten des Projekts Teatro
Bus, ein Theaterprojekt für Kinder im Armenviertel von Santiago de
Chile. Beim Brunch könnt ihr Bilder vom Projekt ansehen und die Leiterin
des Projekts wird ein paar Sätze erzählen über ihre Arbeit.
Also kommt vorbei, genießt den Brunch und wenn es euch möglich ist,
spendet großzügig.
Bis bald!
Eure Alarmies
Infos zum Projekt:
https://youtu.be/10IDw9VsO2s
Außer Kontrolle gegen neue Polizeigesetze – Auflauf in Freiburg
Wir rufen dazu auf am 12. Januar mit uns kraftvoll und lautstark gegen die von der CDU geforderten Verschärfungen der Polizeigesetze zu protestieren.
Seit Monaten sind „Bürgerrechte“ wieder im Gespräch. Vor allem dadurch, dass sie massiv unter Beschuss stehen, durch die brachiale politische Praxis der Exekutiven und der Justiz. Mit der Verschärfung der Polizeigesetze in zahlreichen Bundesländern wird ein weiterer Rückbau von Freiheitsrechten vorangetrieben. Dies geschieht ganz im Einklang mit gesteigerter Repression von den EU-Außengrenzen bis vor unsere Haustür.
Baden-Württemberg tut sich in Fragen der Repression und polizeilicher Aufrüstung hervor: Bereits Ende 2017 wurde das ohnehin weitreichende Gesetz zur Regelung der Befugnisse der Landespolizei, welches nun etwa die Verwendung von Explosivmitteln vorsieht, massiv verschärft. Neben Aufenthaltsanordnungen und deren elektronischer Kontrolle, Hausarrest, sowie Kontaktverboten zwischen „Gefährdern“ wird „intelligente Videoüberwachung“ im öffentlichen Raum umgesetzt werden.
Jetzt will CDU-Innenminister Strobl nachlegen, indem etwa durch „Onlinedurchsuchungen“ weitere Mittel zur Internetspionage bereit stehen sollen. Von der Polizei als „Gefährder“ eingestufte Personen sollen in seinen Augen für bis zu 14 Tage ohne Urteil eingesperrt werden können. „Schleierfahndungen“, also anlasslose Personenüberprüfungen, sollen aktuellen Verlautbarungen zur Folge auf einem 30-Kilometer breiten Korridor entlang der Außengrenzen möglich werden. Der Innenminister verkündete jüngst „die größte Einstellungsoffensive in der Geschichte der Baden- Württembergischen Polizei. Mit der „Sicherheitspartnerschaft“ des Landes mit der Stadt Freiburg soll auch hier für die Akzeptanz der Aufrüstung geworben werden.
Wir erleben bereits jetzt die Wirkmächtigkeit repressiver Gesetze und Überwachungmittel des Staates in unserem Alltag. Sei es die flächendeckende Videoüberwachung, Aufrüstung der Polizeikräfte mit Pferden, Bodycams und Segways, neue Kommunale- und Bereitschaftspolizeieinheiten oder etwa willkürliche Kontrollen, Hausdurchsuchungen, Zensur und Beschlagnahmen. Diese repressive Praxis im „Ländle“ wird mit dem neuen Polizeigesetz noch ausgebaut. Sicher sind bei alledem nur die maßlosen Kosten und eine künstlich explodierende Kriminalitätsstatistik. Ganz nach dem Motto: „Wo mehr Bäcker sind, muss mehr gebacken werden“.
Auch auf Bundesebene rüsten Sicherheitsfanatiker auf: Die Verschärfung der §113/114 (dem „Schubs-Paragraphen“) und des §125 („Landfriedensbruch“) im vergangenen Jahr erschweren das freie Demonstrieren in der BRD. Während „Verfassungsschützer“ sich auf die Seite rechter Mobs schlagen wird die Kultur der Hetze gegen Andersdenkende immer Salonfähiger. Die unsägliche Umsetzung von Öffentlichkeitsfahndungen im großen Stil, anlässlich von G20, Asylrechtsprotesten und 1. Mai-Demos führt zu einem Klima der Verunsicherung und Denunziation.
Dies alles veranschaulicht das Klima der Angst, mit dem Regierende in Bund- und Ländern die ihnen drohende Bedeutungslosigkeit durch Machtdemonstrationen übertünchen wollen. Noch wurde sich mit dieser besorgniserregenden Entwicklung nicht abgefunden. In München, Düsseldorf und Hannover gingen in den vergangenen Monaten zehntausende gegen die Verschärfung der Polizeigesetze auf die Straße. Im Herbst waren in Berlin gar über 200.000 Menschen an einer Großdemo unter dem Motto „Unteilbar“ auf der Straße, um für eine offene Gesellschaft, Asylrecht und gegen den Ausbau der polizeilichen Befugnisse zu demonstrieren.
Der Widerstand gegen den Überwachungsstaat und die Autoritarisierung der Politik hat eine Lange Tradition an die wir in dieser Zeit anknüpfen müssen. Nicht umsonst wurde die Vorratsdatenspeicherung oder etwa die Verschärfung von Versammlungsgesetzen auch hier gestoppt. Dem Rechtsruck muss auf allen Ebenen begegnet werden: In den Parlamenten, in den Medien, in den Herzen und auf der Straße.
Gegen Überwachung und Kontrolle – Gegen die Kriminalisierung unseres Widerstandes – Weg mit dem Polizeigesetz – Für eine solidarische Zukunft in Freiheit!
12.01.2019 | 17 Uhr | Platz der Alten Synagoge/Theatertreppe
Unterzeichner*innen (Stand 28. Dezember 2018):
Alarm e.V. Offenburg | Anti-Knast-Gruppe | A-Team (Awareness Freiburg) | Autonome Antifa Freiburg | Autonomes Zentrum KTS Freiburg | Bure Solikomitee Dreyeckland | Die-Linke (Freiburg) | EA Freiburg (Ermittlungsausschuss) | Gartenstraße 19 | Grüne Alternative Freiburg (GAF) | Humanistische Union (Baden-Württemberg) | Infoladen Freiburg | Kurdistan Solikomitee Freiburg | L.K.O. (libertäre Kommunist*innen) | Nigra | No_Pasarán_115 | Rote Hilfe Freiburg | Sand-im-Getriebe | Schattenparker-Wagenplatz | Squat-Café-Kraak | SUMF (Indymedia-Soligruppe) | United We Stand (Freiburg) | Warm-Anziehen-Kampagne | Wohnraum Gestalten (Squat Freiburg) | Zündstoff Clothing